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Als mein Vereinskollege Michi Kabicher bei der Jahresabschlussfeier 2013 unseres Vereins seinen Film über den Transalpine Run präsentierte war mir sofort klar - "Den mach i a"
Wegen der Verpflichtung zu 2er Teams drängte sich die Frage auf - mit wem? doch diese Antwort erschien mir nur Sekundenbruchteile später: Meine Lauffreundin Tiziana sollte es sein, mit der ich schon so manchen Berglauf oder Marathon bestritten hatte. Nach vielen Vorbereitungen und auch gemeinsamen Trainingsstunden, liebevoll "Zischis" genannt, standen wir dann am 30. August 2014 am Start in Ruhpolding(D). Die erste Nacht - im Camp geschlafen gab uns schon einen Vorgeschmack auf die kommenden Tage. Unter Menschenphobie darf man da nicht leiden. 30 Minuten vor dem Start begann es erwartungsgemäß zu regnen, und diese Wetterlage begleitete uns auch in den ersten 3 Lauftagen. Die erste Etappe führte uns auch gleich über schöne Waldtrails wieder nach Österreich wo wir dann mit einem etwas anspruchsvolleren Untergrund konfrontiert wurden, dem Schlamm Trail. Dort wo schon 500 Läufer den Wald und WiesenPfad belaufen hatten war nur mehr Schlamm und Morast übrig. Aber egal, wir hatten genug Zeit und die Cut-off Zeiten der ersten 3 Tage waren so human, sodaß uns sogar bei Schlendertempo noch immer eine Stunde übrig blieb. Nachdem wir keine Ahnung hatten wie unsere Gebeine nach mehreren Lauftagen noch funktionieren würden, war einfach vorsichtiges herantasten an die Grenzen angesagt. Tiziana kam jeden Tag gleich gut in die Gänge und konnte eine konstante Leistung erbringen. Mir ging es ab dem 3. Tag mit dem Herz-Kreislaufsystem zunehmend schlechter, und ich musste noch einen Gang zurückschalten, um durchzuhalten. Ich nehme an, es waren viele äußere Umstände wie Schlafmangel und falsche Ernährung, die meinem Körper zusetzten. Bei der 4. Etappe von Prettau nach Sand in Taufers war es dann fast soweit, den Aufstieg auf die 2513m hohe, noch dazu verschneite Bretterscharte konnte ich nur sehr langsam bewältigen. Durch die Gefährlichkeit beim Abstieg ging viel Zeit verloren und wir mussten kämpfen, um nicht die Cut-off Zeiten zu überschreiten. Beim letzten Versorgungspunkt waren wir sogar 2 Minuten über der Zeit, der Veranstalter gab jedoch weger der verschärften Bedingungen 15 min Überzeit. und wir waren noch im Rennen. In den folgenden Tagen war meine psychische Anspannung dann besonders hoch, da ich befürchtete wegen meiner Kreislaufprobleme die Zeiten nicht einhalten zu können. Es war aber gottseidank kein Problem, da ich meine Kraft gut einteilen konnte und doch noch ein akzeptables Tempo halten vermochte. Tiziana, -zwar etwas unterfordert, war aber trotzdem immer in meiner Nähe, was der schon etwas angeschlagenen Psyche gut tat. Danke Tizi an dieser Stelle, Du warst die allerbeste Laufpartnerin die man sich wünschen mag. Auch am 8. Tag - meine körperliche und psychische Leistungsfähigkeit fuhren nur mehr auf "Reserve" - standen wir am Start - um die letzten 34km von Niederdorf - über die berühmten 3 Zinnen - nach Sexten zu bewältigen, wo wir dann das Ziel nach gut 280 gelaufenen Kilometern und 13200 Höhenmetern erreichten. Von 21 gestarteten Damenteams waren wir als 8.Team durchgekommen und in der Wertung. Die folgende Abschlussfeier ließ uns dann so manchen Schmerz und so manche Blessur vergessen. Danke an dieser Stelle an Alle, die unser Abenteuer möglich gemacht haben. Gemeinde Gaal, Gaalerhof, Gemeinde Leoben, Maloja, Diesel Sport, Grüezi Bag, Gore-Tex und meine Laufpartnerin Tizi. |