Dachstein
Xtreme Tourenschirennen - Eins vorweg: es war absolut super!
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5:00 Uhr der erste Gedanke: scheiße, das Wetter ist schlecht.
Allerdings handelte es sich bei der Bewölkung - wie im Wetterbericht
angekündigt - nur um Nebel, und ab der Talstation der Hunerkogelbahn
war's strahlend schön. Dank an Petrus!
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Um
10:00 Uhr fiel schließlich der Startschuss zum ersten
Dachstein Xtreme Tourenschirennen am Dachstein.
Mehr als 120 Top- Athleten aus 8 Nationen katapultierten sich
von der Terrasse der Hunerkogelbahn auf die von rund 50 Bergrettern
der Dachsteingemeinden Ramsau, Obertraun, Hallstatt und Gosau
abgesicherte Strecke. In einer kurzen Schleife zum Eisstein
und retour sollte sich bereits die Spreu vom Weizen trennen. |
In der Wechselzone
am Gjaidsteinsattel zeigten die Top- Athleten erstmals auch ihre
Klasse: mit unglaublicher Fertigkeit wurden die Felle abgenommen,
verstaut und die Abfahrt zum unteren Ende des Koppenkars über
den gesamten Schladminger Gletscher in Angriff genommen. Bereits
auf diesem ersten Streckenteil zeichnete sich die Führungsgruppe
ab: der Österreicher Alex Lugger und die beiden Italiener Guido
Giacomelli und Hansjörg Lunger konnten sich gleich einmal absetzen.
Erfreulicherweise wurde alsbald von den Posten gemeldet: "Alex
liegt vorn, die Italiener sind ihm aber an den Fersen!".

Mit
Steigeisen zum Koppenkar
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Ringo
am östlichsten (Fast) Dreitausender
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In dieser Konstellation
ging's durch das Koppenkar, durch das Edelgrieß und schließlich
auf die Querung zum Rosmariestollen. Der Gang durch einen Tunnel
ist wohl einzigartig bei allen internationalen Tourenschirennen.
Nach dieser kleinen Einlage wurde wieder der Gjaidsteinsattel angelaufen,
wo schon die Teilnehmer der kurzen Strecke in den Startlöchern
scharrten und die Spitzengruppe vorbei in Richtung Dachstein ziehen
ließen. Knapp vor den ersten Damen der langen Strecke wurden
die Amateure auf Ihren Weg geschickt. Alle Schibergsteiger im Rennen
mussten nun die Steigeisen anschnallen, die Karabiner klicken lassen
und den östlichsten (Fast-)Dreitausender der Alpen erklimmen.
Andi
in der Steinerscharte
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Der
Führungsgruppe war das aber schon wurscht, denn Lugger
führte die beiden Italiener immer noch an und sprintete
förmlich über den Dachstein. An 4. und 5. Stelle zwei
weitere Anwärter auf den Österreichischen Meistertitel:
Andi Ringhofer und Martin Hornegger.
An der Steinerscharte wurden die beiden Strecken wieder getrennt.
Während Lugger die lange Distanz gleich über die Scharte
führte, hatte der überraschend führende der kurzen
Strecke, Franz Deisenberger, mit seinen Rennkollegen noch den
Abstecher zur Adamekhütte zu absolvieren. |
Bei der Abfahrt
zum Eissee riss Elmar Tritscher einen kapitalen Sturz, ein Stock
ging zu Bruch. Nach langem hin und her wegen eines Ersatzstockes
reichte ihm schließlich Fred Mandl den seinen.
Erst 500 Meter vor dem Ziel kam es zum alles entscheidenden Drama
in der Führungsgruppe. Lugger erreichte zwar als erster den
Gjaidsteinsattel, aber: "Ich war total blau. Ich wusste nichtmal,
ob ich das Ziel noch erreichen kann, obwohl ich es schon gesehen
habe. Ich hatte Giacomelli und Lunger nichts mehr entgegenzusetzen
und musste sie ziehen lassen."
So ging nun auch der Zieleinlauf vor sich: Guido Giacomelli vor
Hansjörg Lunger, beide aus Italien, vor den Österreichern
Alex Lugger, Andi Ringhofer und Martin Hornegger. Und noch einmal
hatte Lugger Pech: er kalkulierte schon im Kopf herum, ob sich ein
Sieg dennoch ausgehen würde, denn er war sicher, dass die beiden
Italiener vor ihm Strafminuten wegen des schlampigen Einhängens
während des Rennens bekommen würden. Doch bei der Kontrolle
nach dem Zieleinlauf stellte sich heraus, dass Lugger seien Steigeisen
verloren hatte - was auch in Strafminuten resultiert und das Klassement
nicht mehr veränderte.
Über
den Wolken, muß ........
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Ergebniss
Dachstein XTrem:
1. Guido
Giacomelli (ITA) - 2:29:11
2. Hansjörg Lunger (ITA) - 2:30:20
3. Alexander Lugger (AUT) - 2:31:15
4. Andreas Ringhofer (AUT) - 2:32:51
Der
ASTC 2006 ist damit abgeschlossen. Unfallfrei und mit riesigem
Erfolg.
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