Kolland Topsport Asics

Ort
Datum
Bericht / Fotos
Dachstein Südwandbahn
18.03.2006
Werner Kreuzer /www.astc.at

Dachstein Xtreme Tourenschirennen - Eins vorweg: es war absolut super!


5:00 Uhr der erste Gedanke: scheiße, das Wetter ist schlecht. Allerdings handelte es sich bei der Bewölkung - wie im Wetterbericht angekündigt - nur um Nebel, und ab der Talstation der Hunerkogelbahn war's strahlend schön. Dank an Petrus!

Um 10:00 Uhr fiel schließlich der Startschuss zum ersten Dachstein Xtreme Tourenschirennen am Dachstein.
Mehr als 120 Top- Athleten aus 8 Nationen katapultierten sich von der Terrasse der Hunerkogelbahn auf die von rund 50 Bergrettern der Dachsteingemeinden Ramsau, Obertraun, Hallstatt und Gosau abgesicherte Strecke. In einer kurzen Schleife zum Eisstein und retour sollte sich bereits die Spreu vom Weizen trennen.

In der Wechselzone am Gjaidsteinsattel zeigten die Top- Athleten erstmals auch ihre Klasse: mit unglaublicher Fertigkeit wurden die Felle abgenommen, verstaut und die Abfahrt zum unteren Ende des Koppenkars über den gesamten Schladminger Gletscher in Angriff genommen. Bereits auf diesem ersten Streckenteil zeichnete sich die Führungsgruppe ab: der Österreicher Alex Lugger und die beiden Italiener Guido Giacomelli und Hansjörg Lunger konnten sich gleich einmal absetzen. Erfreulicherweise wurde alsbald von den Posten gemeldet: "Alex liegt vorn, die Italiener sind ihm aber an den Fersen!".


Mit Steigeisen zum Koppenkar

Ringo am östlichsten (Fast) Dreitausender

In dieser Konstellation ging's durch das Koppenkar, durch das Edelgrieß und schließlich auf die Querung zum Rosmariestollen. Der Gang durch einen Tunnel ist wohl einzigartig bei allen internationalen Tourenschirennen.
Nach dieser kleinen Einlage wurde wieder der Gjaidsteinsattel angelaufen, wo schon die Teilnehmer der kurzen Strecke in den Startlöchern scharrten und die Spitzengruppe vorbei in Richtung Dachstein ziehen ließen. Knapp vor den ersten Damen der langen Strecke wurden die Amateure auf Ihren Weg geschickt. Alle Schibergsteiger im Rennen mussten nun die Steigeisen anschnallen, die Karabiner klicken lassen und den östlichsten (Fast-)Dreitausender der Alpen erklimmen.


Andi in der Steinerscharte
Der Führungsgruppe war das aber schon wurscht, denn Lugger führte die beiden Italiener immer noch an und sprintete förmlich über den Dachstein. An 4. und 5. Stelle zwei weitere Anwärter auf den Österreichischen Meistertitel: Andi Ringhofer und Martin Hornegger.
An der Steinerscharte wurden die beiden Strecken wieder getrennt. Während Lugger die lange Distanz gleich über die Scharte führte, hatte der überraschend führende der kurzen Strecke, Franz Deisenberger, mit seinen Rennkollegen noch den Abstecher zur Adamekhütte zu absolvieren.

Bei der Abfahrt zum Eissee riss Elmar Tritscher einen kapitalen Sturz, ein Stock ging zu Bruch. Nach langem hin und her wegen eines Ersatzstockes reichte ihm schließlich Fred Mandl den seinen.
Erst 500 Meter vor dem Ziel kam es zum alles entscheidenden Drama in der Führungsgruppe. Lugger erreichte zwar als erster den Gjaidsteinsattel, aber: "Ich war total blau. Ich wusste nichtmal, ob ich das Ziel noch erreichen kann, obwohl ich es schon gesehen habe. Ich hatte Giacomelli und Lunger nichts mehr entgegenzusetzen und musste sie ziehen lassen."
So ging nun auch der Zieleinlauf vor sich: Guido Giacomelli vor Hansjörg Lunger, beide aus Italien, vor den Österreichern Alex Lugger, Andi Ringhofer und Martin Hornegger. Und noch einmal hatte Lugger Pech: er kalkulierte schon im Kopf herum, ob sich ein Sieg dennoch ausgehen würde, denn er war sicher, dass die beiden Italiener vor ihm Strafminuten wegen des schlampigen Einhängens während des Rennens bekommen würden. Doch bei der Kontrolle nach dem Zieleinlauf stellte sich heraus, dass Lugger seien Steigeisen verloren hatte - was auch in Strafminuten resultiert und das Klassement nicht mehr veränderte.


Über den Wolken, muß ........

Ergebniss Dachstein XTrem:

1. Guido Giacomelli (ITA) - 2:29:11
2. Hansjörg Lunger (ITA) - 2:30:20
3. Alexander Lugger (AUT) - 2:31:15
4. Andreas Ringhofer (AUT) - 2:32:51

Der ASTC 2006 ist damit abgeschlossen. Unfallfrei und mit riesigem Erfolg.