LAUF
DURCH DIE WÜSTE
Ein Mann total am Sand
Christian
Schiester hat nach 240 km in der Wüste das Ziel
erreicht.
Der 35-jährige Steirer Christian Schiester hat die
marokkanische Sahara besiegt. Nach sechs Etappen oder
insgesamt 240 Kilometern hat der Extremläufer aus
Mautern das Ziel in Tazzarine erreicht. Als 12. des
Feldes. Aber die Platzierung ist beim "Marathon
des Sables", eines der härtesten Rennen der
Welt, nicht ausschlaggebend. Wer hier teilnimmt, hat nur
ein Ziel vor Augen - das Ziel . . . |
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"Ich
bin im Ziel weinend zusammengesunken, bin einfach im Sand
gelegen und hab' meinen Emotionen nachgegeben", schildert
Schiester unmittelbar nach seiner Tortur. "Dann habe
ich an meinen tödlich verunglückten Freund Franz
gedacht, mit dem ich den Wüstenmarathon hier eigentlich
laufen wollte. Ich habe im Ziel auch eine leere Trinkflasche
mit Sand angefüllt. Den werde ich auf seinem Grab verstreuen",
so der Obersteirer.
Schiester hat auf den 240 Kilometern bei Temperaturen bis
zu 40 Grad unglaubliche Qualen durchgemacht.
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Durch
die eintönige Astronautennahrung spielte sein Körper
teilweise total verrückt. "Mein Körper
hat zeitweise keine Flüssigkeit mehr aufgenommen.
Am Vortag hatte ich dadurch einen Totalzusammenbruch",
hatte Schiester die Königsetappe über 82 Kilometer
nach 9:18 Stunden beendet. Dieses Teilstück war viele
Läufer der nackte Wahnsinn. "Fünf Kilometer
vor dem Ziel lag vor mir ein Athlet regungslos auf dem
Boden. Er war bewusstlos und nicht ansprechbar. Ich hab'
ihn in Seitenlage gebracht, den Kopf gedreht, damit er
nicht an seiner Zunge erstickt", wird Schiester diesen
Anblick nicht so schnell vergessen. |
Stichwort
Anblick: Duschmöglichkeit gab's auf den 240 Kilometern
keine. Kein Wunder, dass ein Franzose Schiester für einen
Äthiopier gehalten hat.
Christian
Gratulation vom gesamten
Kolland
- Top - Sport ASICS - Gaal
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Link:
Wuestenlauf
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